ThemenENGAGEMENTUND JUGENDFÖRDERUNG

Wie geht das?

Zunächst solltet Ihr Euch fragen: Wollen wir in unserem Verein / Verband eine systematische Förderung jungen Engagements konkret anpacken?

Dafür braucht es feste Rahmenbedingungen (z.B. Ansprechperson im Vorstand) und klare Empfehlungen, wie Ihr junge Menschen begleiten könnt.

Das Frankfurter Modell der Deutschen Sportjugend (dsj) zeigt auf, wie das funktionieren kann:

Eigene Darstellung in Anlehnung an das Frankfurter Modell

Phase 1
Ansprache und Gewinnung

Stellt Euch selbst u.a. nachstehende Fragen:

  • Wo besteht eine konkrete Chance sich in unserem Verein / Verband zu engagieren?
  • Welche Tätigkeiten / Lernfelder können grundsätzlich angeboten oder entwickelt werden?
  • Haben wir einfache „Projektaufgaben“ zum Einstieg in das Engagement zu vergeben?
  • Können Engagierte nach und nach in Aufgaben hineinwachsen?
  • Etc.

Phase 2
Aufgabenübernahme, Orientierung und Einarbeitung

Überlegt Euch, wie Ihr den Einstieg für junge Engagierte gestalten wollt:

  • Gibt es z.B. Mentoren, die sich explizit um die „Neuen“ kümmern?
  • Sind die Aufgaben und Abläufe klar, wie die „Neuen“ sich einbringen können und dürfen?
  • Es ggf. eine Hospitation und Schnuppern in die neue Aufgabe angedacht?
  • Etc.

Phase 3
Qualifizierungs-, Reflexions- und Entwicklungsmöglichkeiten

Beratet im Vorfeld, wie ihr z.B. ein typisches Jahr in Eurem Verein / Verband gestalten könnt:

  • Gibt es einen regelmäßigen Austausch mit den „neuen“ Engagierten, können sie qualifiziert werden (z.B. über die BSJ)?
  • Werden die „Neuen“ zu Gremiensitzungen eingeladen, damit sie das kennenlernen können?
  • Haben wir bestimmte, feste Veranstaltungen im Jahr, an denen wir die „Neuen“ beteiligen können (dazu gehören vor allem Nachbesprechungen und Reflexion!)?
  • Etc.

Phase 4
Anpassung von Anforderungen und Aufgaben

Mit der Ausführung ihrer Tätigkeiten wachsen junge Engagierte in Strukturen hinein und beginnen zu verstehen, „wie der Sport tickt“.

Darüber hinaus können sich neue Kompetenzen, Fähigkeiten und Interessen der Engagierten herausstellen, die eine Veränderung oder Anpassung der Aufgaben ermöglichen.

Phase 5
Unterbrechung oder Beendigung und Perspektiven

Der Ausstieg aus einem Engagement-Feld kann vielfältige Gründe haben. In jungen Jahren hängt dies oft mit einer wohnlichen Veränderungen z.B. durch die Aufnahme eines Studiums zusammen. Setzt Euch mit der Frage auseinander, wie Ihr Euch angemessen von den Engagierten verabschieden könnt:

  • Gibt es ein kleines Präsent im Rahmen der jährlichen Weihnachtsfeier?
  • Bekommen die Engagierten eine schriftliche Bescheinigung für ihr geleistetes Engagement?
  • Etc.

Erfolgsfaktoren für junges Engagement

Überlegt Euch, ob nachstehende Anregungen bereits bei Euch umgesetzt werden oder aber umgesetzt werden könnten:

  • Fantasie fördern und zulassen durch echte Beteiligung (eigene Aufgaben und eigenes Budget übertragen)
  • Persönliche Ansprache durch eine feste Kontaktperson mit „Draht zur Jugend“!
  • Projektcharakter als Einstiegsmodell, z.B. die Veranstaltung eines Events
  • Interessen und Wünsche der Jugend in den Mittelpunkt stellen
  • Niedriger Organisationsgrad durch wenig Bürokratie (eigenes Budget, bei Abrechnung unterstützen und anleiten, …)
  • Anreize schaffen, z.B. durch Teamentwicklungsmaßnahmen, Bonussysteme (bei der selbst geplanten und durchgeführten Veranstaltung gibt es Essensfreimarken o.ä.)
  • Neue Medien als Kommunikationsplattform, z.B. WhatsApp-Gruppen, Facebook, etc.
  • Kleine Aufgaben übertragen: Wertschätzung durch Verantwortung
  • Fehler gehören zum System!