21.06.2023

Bremer Sportjugend verleiht erstmals Kinderschutz-Siegel

Bremer Judo-Verband erhält Auszeichnung für Arbeit im Bereich „Prävention vor sexualisierter Gewalt"

Die Bremer Sportjugend (BSJ) hat erstmals das im April 2022 neu eingeführte Kinderschutz-Siegel verliehen. Für seine Arbeit im Bereich „Prävention vor sexualisierter Gewalt“ (PsG) wurde der Bremer Judo-Verband (BJV) am Freitag, 16.06.2023, mit der Auszeichnung geehrt. Die Übergabe der Urkunde erfolgte im Sportzentrum des TSV Borgfeld durch Ulrike Weiß, Präsidiumsmitglied für Ausbildung und Bildung im Landessportbund Bremen (LSB).

„Das Kinderschutz-Siegel ist sowohl positiver Anreiz für Vereine und Verbände, sich verstärkt mit Kinderschutz zu befassen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten, als auch eine Orientierungshilfe, welche konkrete Schritte zu gehen sind“, sagte Weiß in ihrer Rede. Sie gratulierte dem Bremer Judo-Verband auch im Namen der LSB-Präsidentin, Eva Quante-Brandt, zu der Auszeichnung. Zugleich betonten der BJV-Vorsitzende Manfred Frischholz und Volker Beringer als PsG-Beauftragter des Verbands, dass sie „richtig stolz auf das Erreichte sind und die nächsten Pfade intensiv aufbauen“.

Regelmäßige Schulungen

Die Corona-Pandemie nutzte der Bremer Judo-Verband vor zwei Jahren dazu, ein eigenes Konzept zum Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport auszuarbeiten. Die Grundsätze wurden anschließend in den Verbandssatzungen verankert. Regelmäßig führt der Bremer Judo-Verband Schulungen für Trainer, Vereins- und Verbandsverantwortliche durch, einschließlich des PsG-Moduls, das mittlerweile Teil der Ausbildung für angehende Trainerinnen und Trainer ist.

„Der Bremer Judo-Verband konnte durch seine Maßnahmen für den Schutz von Kindern und Jugendlichen besonders überzeugen. Wir freuen uns, wenn weitere Sportvereine und -verbände diesem Beispiel folgen. Denn nur wenn alle Beteiligten im organisierten Sport zusammenarbeiten, können wir sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche vor Gewalt und Missbrauch geschützt sind“, so Lisa Gleis, Fachkraft im Bereich „Prävention vor sexualisierter Gewalt“ im Landessportbund Bremen.

Geschulte Vertrauensperson

Bremer und Bremerhavener Sportvereine und –verbände können das Kinderschutz-Siegel bei der Bremer Sportjugend beantragen , sofern sie verschiedene Kriterien erfüllen, die der Prävention vor körperlicher, psychischer, sexualisierter und verbaler Gewalt dienen. Dazu gehört zum Beispiel die Einrichtung eines Beschwerdeverfahrens. Kinder und Jugendliche sollen die Möglichkeit haben, sich bei Problemen oder Konflikten an eine Vertrauensperson im Verein zu wenden. Diese Vertrauensperson muss geschult sein und weiß, wie sie mit den Anliegen der Kinder und Jugendlichen umgehen soll. Das Siegel hat eine Gültigkeit von zwei Jahren und kann anschließend erneut bei der Bremer Sportjugend beantragt werden.

Gleis unterstreicht die Bedeutung des Kinderschutz-Siegels: „Es ist ein wichtiges Signal, um zu zeigen, dass Vereine und Verbände sich der Verantwortung für die ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen bewusst sind.“

Bei Bedarf an Unterstützung können sich interessierte Vereine und Verbände an sie wenden. Gleis ist telefonisch unter der Rufnummer 0421/7 92 87-21 und unter der E-Mail-Adresse l.gleis@lsb-bremen.de erreichbar. Alle relevanten Informationen zum Kinderschutz-Siegel der BSJ sind auf diesem Flyer zu finden.



Während einer gesonderten Meisterschaftsrunde und unter Beteiligung von Betreuern und Wettkämpfenden wurde dem Bremer Judo-Verband das Kinderschutz-Siegel durch die Bremer Sportjugend in Vertretung von Ulrike Weiß. LSB-Präsidiumsmitglied, überreicht, umgeben vom Vorsitzenden des BJV, Manfred Frischholz (hintere Reihe, 3.v.r.) und Volker Beringer (hintere Reihe, rechts), BJV-PsG-Beauftragter. Foto: Bremer Judo-Verband